Tracey (16) läuft von zuhause fort. Zuhause, das ist Wissenschafter Dad, dessen einziges Ziel es ist, sein Wunderkind in Harvard unterzubringen. Tracey versucht bei Mum zu leben, die schwer valiumabhängig ist. Schließlich landet sie in New York und beginnt ihre Karriere als Stripperin in zweitklassigen Bars. Diese Karriere dauert genau ein Jahr – dann wird sie von einem Kunden zusammengeschlagen. Als Mädchen ist sie fortgegangen, als Frau kehrt sie (vorläufig) zurück.

Die klassische Bildungsfahrt wird hier zu einer abgebrühten Reise. Natürlich hat Tracey, die sich als Stripperin Amanda nennt, ihre Tiefs, aber sie hasst ihren Job keineswegs. Und sie steht auch diese Phase, da sie weder zu verkokst noch zu verkorkst ist, bravourös durch. Kein typisches Schicksal, mag man einwenden, die zerrütteten Familienverhältnisse mögen einiges erklären etc. etc. Wozu also von etwas lesen, das mindestens so unwahrscheinlich wie die Raupe-zu-Schmetterling Mädchenbücher ist? Offensichtlich lassen sich Jugendliche lieber in die Welt der New Yorker Stripperin entführen, weil eine gewisse Portion an frisson