Sophie ist 13, und sie darf mit ihren drei Onkeln (Dock, Mo, Stew) und zwei Cousins (Cody, Brian) auf dem Segelschiff The Wanderer von den USA nach England segeln, um Großvater Ulysses (genannt Bompie) zu besuchen.

Was hier sehr simpel klingt ist aber eine durchaus komplexe Geschichte, die in Form von Tagebucheintragungen abwechselnd von Sophie und Cody erzählt wird. Beide Jugendliche tragen ein Problem mit sich herum: Cody gilt als Nichtsnutz, Sophie ist eine Waise, die vor drei Jahren von der Schwester der drei Männer angenommen wurde. Für Sophie sind die Adoptiveltern ihre wahren Eltern; ein traumatisches Ereignis ihrer Kindheit lässt sie ihre wahre Vergangenheit vergessen.

Allmählich merken wir auch, dass Brian und die drei Onkel, jeder auf seine Art, Probleme mit sich herumschleppen. Die Begegnung mit den anderen, vor allem aber die Begegnung mit dem (stürmischen) Meer, bewirken jedoch Änderungen zum Positiven. Als sie endlich bei Bompie sind, sieht dieser sehr schwach aus, aber als Sophie ihm jedoch Geschichten aus seiner (sic!) Kindheit erzählt, geht es ihm allmählich besser. Auf alle Charaktere der Geschichte warten letztendlich neben neuen Herausforderungen auch neue Chancen.

Creech hat das gekonnt und poetisch, rhythmisch und mit dem rechten Maß an Wiederholungen, berührend und mit dem rechten Maß an Konflikten erzählt.
Kein großartiges Buch, aber eines, das sich angenehm liest, ein bisschen lehrreich und die Taschenbuchausgabe auf jeden Fall wert ist.