Bobby ist 16 – und zu seinem Geburtstag bekommt er als "Geschenk" die Nachricht von seiner Freundin Nia, dass sie schwanger ist. Bobby, jung und cool, 'urban' eben, hat nun keine Zeit mehr mit seinen Freunden rumzuhängen. Hingebungsvoll begleitet er Nia zu den Untersuchungen, lässt Vorwürfe über sich ergehen, diskutiert, ob das Kind zur Adoption freigegeben werden soll. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte, jener Teil, den wir in Rückblicken erfahren. Im "Jetzt" kümmert sich Bobby neben der Schule um das Baby, weil Nia im Koma liegt – und er schafft es kaum, trotz ein bisschen Unterstützung, mit seinem Leben fertig zu werden. Jeder kleine Ausbruch kann fatale Folgen haben. Und dennoch: trotz dieser Einengung ist Bobby ein stolzer Vater, versucht ein guter und liebevoller Betreuer zu sein. Aber wenn Kinder Kinder kriegen, dann ist das eine schwierige Phase für alle Beteiligten.

Johnson hat immer schon mit schmalen, aber sehr atmosphärischen und dichten Romanen auf sich aufmerksam gemacht, und auch dieser gehört zu den ganz gelungenen Beispielen für unspektakuläre, gut erzählte, authentisch wirkende Jugendliteratur. Johnson entlässt uns mit dem Prinzip Hoffnung, und Jugendliche werden das in diesem Fall zu schätzen wissen. Sie entlässt uns aber auch mit dem Gefühl, mit der Lektüre seine Zeit sinnvoll genutzt und ein bisschen mehr Verständnis fürs Leben entwickelt zu haben. Ein Kompliment für jedes Buch, das dies schafft, ein besonderes für dieses.