Ohne große Bitternis muss ich feststellen: eine Serie, die ich bislang versäumt habe. Die ist der erste von mittlerweile acht Bänden, der ein bisschen was von Beverly Hills, Gossip Girls, A-List und wie sie alle heißen mögen an sich hat.

Massie ist ein typisches In-Girl und bildet mit Dylan, Alicia und Kirsten die Clique. Und Massie bestimmt, was sich gehört und was nicht – vor allem in puncto Mode, Coolsein, Buben, Partys und Freundinnen. Claire, die mit ihren Eltern und ihrem Bruder bei den Blocks kurzfristig Unterschlupf findet, gehört bestimmt nicht dazu. Und so macht Massie ihr nicht nur bei sich zu Hause, sondern auch an der Octavian Country Day School, einer exklusiven Mädchenschule im Westchester County, New York, das Leben zur Hölle.

Wir lesen also von den täglichen Intrigen und Gemeinheiten, den oftmals vergeblichen Versuchen Claires, sich gegen die Mädchengang zu behaupten, den kleinen und großen Geheimnissen und Wünschen. Wie einst Donna in Beverly Hills muss Massie furchtbar viel Augen rollen, während Claire, amerikanisch-positiv, sich nicht unterkriegen lassen will.

Das ist natürlich großer Schrott, aber wir wissen, dass unsere Leseerlebnisse in der Zeit des Heranwachsens zum Teil auch im ‚trash‘ liegen. Ich kann es ja kaum glauben, dass ich es geschafft habe, das Buch fertig zu lesen (sogar mit ein bisschen Neugier, wie weit ‚bitchiness‘ reicht), aber ich weiß, dass sich die Mädchen der Mittelstufe ganz gern solche Bücher bisweilen ‚reinziehen‘. Auch wenn sie (erfreulicherweise) wenig mit ihrer Realität zu tun haben. Ein klein wenig spiegeln sie ja doch das z.T. sehr rigide Gruppenunwesen an amerikanische Schulen wider, und so einiges lässt sich auch sprachlich aufschnappen. Also: keine Berührungsängste, wenn nur sichergestellt werden kann, dass derlei nicht die bevorzugte Lektüre wird. Ich kann mir jedenfalls all die Folgebände durchaus versagen. Aber manchmal ebnet auch die Trash-Serie den Weg zum Lesen.