Nicht, dass dieses Buch so schwierig zu lesen wäre, aber ich fürchte fast, es gehört zu jenen Exemplaren, die von Erwachsenen gepriesen werden, die sich an ihre eigenen, hoffentlich schönen, Kindheitstage erinnert fühlen, die Zauber, Unbeschwertheit, Atemlosigkeit und Abenteuer ihrer Kindheit wieder auferstehen sehen.

Nancy, die Erzählerin, berichtet von ihrer Familie, besonders von ihrem Bruder Andrew, von ihren Freundinnen, von den kleinen Freuden und den etwas größeren Bosheiten des Alltags; der Alltag ist ein Kaff in der Nähe von Quebec in einer Zeit, die sich nach 50-er Jahren liest, ohne dass diese spezifiziert werden. (Vielleicht habe ich aber auch schlichtweg etwas überlesen).

Natürlich offenbart sich hinter scheinbar Unauffälligem die größere Wahrheit (oder Tragödie); die Schwangerschaft, die heimlich geplante Ehe, das Verbotene. Aber wie schon gesagt, das Behutsame ist eher zur Freude der Erwachsenen da; Jugendlichen können Sie das Buch als Pastiche, als Paralleltext zumuten, wenn Sie das Thema Heranwachsen in unterschiedlichen Epochen und unter unterschiedlichen Bedingungen behandeln wollen. (So besehen will jemand den Text vielleicht auf die Matura-Leseliste setzen.)