Elliot, Teresa und Larry sind so gute Freunde, dass sie an niemand anderem interessiert sind. Und wenn sie mit der Schule fertig sind, dann werden sie das Kaff Wendleville verlassen und nach Kalifornien gehen. Aber so einfach gestaltet sich das Leben dann doch nicht. Elliot, Schwarm der Mädchen, fühlt sich allein bisweilen ganz wohl, Teresa will nicht immer nur kumpelhafte Freundin sein, und Larry, bekennender Schwuler, hat es in Wendleville natürlich nicht leicht.

Es kommt, wie es kommen muss: ein dramatischer Vorfall, der Larry betrifft, eben weil er nicht wirklich akzeptiert wird, dient als Katalysator für weitere Entscheidungshilfen. Nicht, das nun Freundschaften zerbrechen, aber alle Drei sind einfach in ihrer Selbstfindung ein kleines Stück weiter gekommen, wissen aber, dass sie noch einen langen Weg (wohin eigentlich?) zu gehen haben.

Koertge, Jugendbuch-Erfolgsautor, baut zwar seinen Roman mit sicherer Hand, lässt uns abwechselnd die drei Stimmen hören (die m. E. seltsam undifferenziert sind), hat aber mit "Boy Girl Boy" eher eine Pflichtübung als einen interessanten neuen Roman vorgelegt. Dass der Konflikt aus dem Schwulsein hervorgeht, ist schon ein bisschen abgegriffen im Jugendbuch, dass das dumpfe Kaff das Elend produziert ebenfalls. Und dass Jugendliche ihre eigene Stimme und ihren eigene Platz in der Welt suchen, das ist ein legitimes Thema, aber hier wird es so abgehandelt, dass nicht wirklich Interesse wach wird. Solides Handwerk – aber mehr nicht.