Es ist wie eine 'urban legend' – in einem Reservoir lebt ein riesiges Krokodil. Doch hier wird es gefüttert, und zwar vom siebzehnjährigen Stephen, der bei einer Pflegefamilie wohnt, die ihn als besonders schwierig einstuft. Stephen hat das Tier einst von seinem Tunichtgut-Vater geschenkt bekommen, doch aus dem kleinen Ding wurde eben jenes Monster, das regelmäßig gefüttert werden will. Auf Dauer kann Stephen das nicht geheim halten. Bald mischt sich sein Vater ein, aber auch Carol, die ruppige Tochter der Pflegeeltern, und Eric, bei dem Stephen arbeitet, finden sich inmitten der turbulenten Ereignisse wieder. Stephen meint, er kann nicht einfach zur Polizei gehen, denn vielleicht hat das Krokodil bereits jemanden getötet. Daher sucht er nach anderen Wegen es loszuwerden…

Einerseits ist das eine ziemlich gut geschriebene Bedrohliches-Tier-Geschichte, die natürlich wenig plausibel wirkt, andererseits ist das Krokodil auch eine Metapher für die Bürde (die Schuld?), die Stephen mit sich herumschleppt (das Buch beginnt entsprechend mit einer Auflistung der 10 schlimmsten Dinge, die Stephen je getan hat). Wäre es nur eine 'urban legend', so wäre es wohl kein sonderlich beachtenswertes Buch; aber der interessante Erzähler und seine Außenseiter-Situation machen es zu einem unüblichen und durchaus lesenswerten Jugendbuch, sodass man auch neugierig auf Kennens neues Buch, "Berserk", wird.