A Song for Ella Grey
Autor ALMOND, David
Verlag Hodder 2014
Das wird ja gerne gesagt über Almond – „a writer of visionary, Blakean intensity.“ Seit „Skellig“ wird der Blake-Vergleich bemüht und man denkt sofort an schwierig zu lesen, wenn man Almond hört.
Das ist aber nicht wirklich so – eher wirkt er manchmal einfach etwas überzogen und um lyrische Intensität bemüht, als dass er unzugänglich sei.
Diesmal nimmt er sich der Geschichte von Orpheus und Eurydike an und transportiert sie ins nordöstliche England (Tyneside) und lässt sie unter Teenagern spielen. Die Jugendlichen bereiten sich auf den Schulabschluss vor, als Gegengewicht machen sie für ein paar Tage einen Ausflug ans Meer. Reden, singen, tanzen, Wein trinken, sich verlieben…Da treffen sie auf einen mysteriösen Jugendlichen, Orpheus, der sie mit seinem Lyra-Spiel verzaubert. Claire, die Erzählerin, lässt ihre allerbeste Freundin Ella, die nicht mitfahren durfte, übers Handy am Spiel teilnehmen – sie spricht kurz mit Orpheus, und von da an sind die beiden unsterblich ineinander verliebt.
Bei einem zweiten Ausflug erlauben Ellas strenge und biedere Zieheltern deren Teilnahme; Ella und Orpheus improvisieren eine Hochzeit am Strand; als Ella dann im Dunkeln unterwegs ist, wird sie von Ottern gebissen – und Orpheus beschließt, gegen das Schicksal anzukämpfen.
Wer die weitere Geschichte kennt, weiß, was passiert; wer nicht, der hat endlich Gelegenheit dazu. Es ist aber keineswegs wichtig, dass man mit der ursprünglichen Geschichte vertraut ist, Almonds Buch liest sich auch ohne Vorkenntnisse schnell und spannend. Wie gesagt, das ist alles mit ein bisschen viel Überspanntheit und Pathos erzählt, aber das passt sowohl zum Mythos als auch zu den Jugendlichen. Darüber hinaus ist es ein schön gestaltetes Buch. Empfehlenswert!
pp. 276