A Long Way from Chicago

Peck nennt sein Buch "A Novel in Stories", so als ob es notwendig wäre, diese höchst unterhaltsame Sammlung als Roman verkaufen zu müssen.
Joey und seine Schwester Mary Alice sind zwei city slickers aus Chicago, aber nicht aus dem Chicago der Gegenwart, sondern aus einer Zeit, da Dillinger noch ...

Peck nennt sein Buch "A Novel in Stories", so als ob es notwendig wäre, diese höchst unterhaltsame Sammlung als Roman verkaufen zu müssen.

Joey und seine Schwester Mary Alice sind zwei city slickers aus Chicago, aber nicht aus dem Chicago der Gegenwart, sondern aus einer Zeit, da Dillinger noch Banken ausraubte, das Landleben hingegen noch arbeitsam und gottesfürchtig war; mit genaueren Worten: Die Geschichten decken einen Zeitrahmen von 1929 bis 1935 ab (mit einem Anhängsel aus 1942), und sie spielen nicht in Chicago, sondern in einem verschlafenen Nest in Illinois, in dem die Kinder regelmäßig ihre Sommerferien bei Grandma Dowdel verbringen.

Sie ist die Überfigur dieses Buches: schrullig, gefürchtet, immer stark und letztendlich äußerst liebenswert. Grandma Dowdel steckt voll kleiner Boshaftigkeiten und großer Gesten, sie legt es sich gerne mit den örtlichen Autoritäten (dem Sheriff, dem Banker) an, sie zeigt raue Schale und verbirgt (vor den Kindern) nur ungeschickt ihr weiches Herz. Sie ist eine Trickster-Figur, scheint aber auch allmächtig und unverwüstlich; in ihren Auseinandersetzungen ist sie halb ernsthafter Eulenspiegel, halb starrköpfiger Yankee; jede der Geschichten in diesem Band beweisen ihre Vielfältigkeit und ihre Geradlinigkeit - sei es nun, ob sie vom Banker das Haus ihrer "Feindin" (Grandma Dowdel will keine Freunde haben) zurückerpresst, sei es, dass sie des Sheriffs Boot zum verbotenen Fischen benutzt - Grandma Dowdel ist gerissen und auf ihre mürrische Art gutwillig und gutmütig.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/heranwachsen/detail/a-long-way-from-chicago.html
Kostenpflichtig
nein