8th Grade Super Zero
Wer so einen Namen hat, dessen Buch muss ich natürlich lesen. Die Autorin ist Tochter eines nigerianischen Vaters und eine jamaikanischen Mutter und mit einem Mann kroatischer Herkunft verheiratet. Kein Wunder, dass die Schule, von der sie schreibt, auch von den verschiedensten Leuten bevölkert ist.
Reggie, der Protagonist, wird Pukey genannt, da er das Pech hatte, sich bei einer Veranstaltung vor der Schulgemeinschaft zu übergeben; natürlich hat er nach wie vor Freunde (Ruthie, Joe C), aber dass er so weit gehen würde und für das Amt des (sagen wir) Schulsprechers kandidieren würde, das traut ihm doch niemand zu. Reggie beginnt bei einem Sozialprojekt mitzuarbeiten und begreift, dass es um mehr geht als die Schule, dass auch die Schule ein Teil der Community ist und dass es da gilt, Brücken zu schlagen, wenn man etwas bewirken will. Also kandidiert er doch und trotzt dem Gespött seiner Widersacher.
Reggie ist ein sympathischer Held, der vielen Problemen ausgesetzt ist (Pukey, Vater arbeitslos, ja selbst die Freundschaft mit Joe C ist nicht ganz unbelastet, denn Joe ist weiß, Reggie schwarz), aber er hat diese positive (amerikanische?) Haltung zum Leben. Für unseren Geschmack lesen wir da vielleicht zu oft: We can make a difference, zu viel mag obamaesk erscheinen, aber es ist auch beruhigend zu wissen, dass es neben der allgemeinen Jugendbuchtristesse auch life-affirming novels gibt. Ein bisschen unkoordiniert ist das alles, manche Charaktere werden (immer wieder) aus den Augen verloren, aber insgesamt lohnt es sich doch, das Buch zu lesen – auch wenn es nicht immer einfache Lektüre ist.
Arthur A. Levine Books 2010; pp. 324