Two Boys Kissing
Autor LEVITHAN, David
Verlag Alfred A. Knopf, 2013
Ich hinke ja immer hinten nach – dieser wichtige Jugendroman zum Thema Homosexualität ist schon vor zwei Jahren erschienen, jetzt erst komme ich dazu, ihn zu lesen.
Zwei Jungen, Avery und Ryan, lernen einander bei einem ‚gay prom‘ (seltsame Vorstellung) kennen.
Zwei Jungen, Peter und Neil, sind schon lange ein Paar; Küsse kommen fast selbstverständlich.
Und einer, der Zornigste, ist Cooper; er muss erst seinen Weg finden – und seine Eltern helfen ihm dabei vorerst definitiv nicht.
Erzählt wird uns die Geschichte von einem Bündel an Stimmen, fast wie ein griechischer Chor: Sie haben ihr Leben hinter sich, haben bisweilen AIDS nicht überlebt, sind also auch frühe Stimmen in der jüngeren Geschichte des Schwulseins. Sie wissen immer mehr und hoffen…
Levithan hat mit diesem Mix einen äußerst interessanten (und ja, auch berührenden) Roman geschaffen, der ihm die Möglichkeit gibt, eben wegen der vielen Stimmen, unterschiedliche Versionen von Beziehung zu zeigen, aber auch unterschiedliche Versionen dessen, wie die Umwelt mit dem Thema Homosexualität umgeht. Da findet sich natürlich alles – von schlichter Akzeptanz bis zum Gott-ist-böse-deswegen-Geheule.
Bis jetzt haben ja immer nur einzelne meiner Schüler/innen Levithan gelesen – wäre doch mal interessant, den Klassenlektüreversuch zu wagen.
pp. 200 | 5./6. Klasse