Witch Child

Romane über Hexenverfolgungen gibt es ja wahrlich genug, aber Rees hat mit ihrem Buch neue Frische und neuen Schwung in die Gattung gebracht, weil sie erstens spannend erzählt und Erklärliches wie Unerklärliches nebeneinander stehen lässt, und zweitens, weil sie die Verfolgten nicht als hilflos ...

Romane über Hexenverfolgungen gibt es ja wahrlich genug, aber Rees hat mit ihrem Buch neue Frische und neuen Schwung in die Gattung gebracht, weil sie erstens spannend erzählt und Erklärliches wie Unerklärliches nebeneinander stehen lässt, und zweitens, weil sie die Verfolgten nicht als hilflos kauernde Wesen darstellt.

Es geht vornehmlich um die Geschichte der jungen Mary, deren Großmutter soeben als Hexe verbrannt worden ist. Mary, willensstark, neugierig, kräuterkundig, flieht mit einer Gruppe von Puritanern nach Amerika (ausgerechnet nach Salem) und weiß sehr wohl ihr Wissen und ihr Aufbegehren zu verbergen. Sie findet Zuflucht bei Martha (einer Hebamme) und beim Apotheker Jonah, einem forschenden Geist. Gleichzeitig freundet sie sich mit einem jungen Indianer an...

Es bleibt nicht allen verborgen, dass Mary ein unabhängiger Geist ist, zumal sie schreiben und lesen kann; dies und diverse Eifersüchteleien reichen, dass die selbstgerechten Stadtväter Mary als Sündenbock zu verhaften suchen...

Rees hat die Form des Tagebuchs gewählt, und die Eintragungen stammen aus den Jahren 1659 und 1660; zusammen mit den bekannten Geschichten über Salem hat sie aber eine durchaus eigenständige Fassung entwickelt und versucht, auch etwas vom Alltag einzufangen. Insgesamt ist ihr damit ein lesenswerter Beitrag zur Gattung gelungen, und die deutsche Fassung zirkulierte lange in meiner dritten Klasse. Das kann man der englischen Fassung für eine vierte oder fünfte ebenfalls nachdrücklich wünschen.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/geschichten/detail/witch-child.html
Kostenpflichtig
nein