Patron Saints of Nothing
Autor RIBAY, Randy
Verlag Stripes 2019
Ribays Buch, auf der Shortlist für die Carnegie Medal, führt uns in die Philippinen. Jay (17), dessen Vater Filippino, dessen Mutter Amerikanerin ist, erfährt vom Tod seines Cousins Jun, der angeblich wegen Drogenhandels erschossen wurde.
Gemäß der Familiensitte gilt, dass niemand über Juns Tod spricht; sein Vater ein hoher Polizeioffizier, offensichtlich Duterte ergeben, verbiete sich ganz besonders jegliche Einmischung. Jay, den einst eine Brieffreundschaft mit Jun verbunden hat, will nicht lockerlassen und macht sich von Michigan aus auf, um die Wahrheit zu erfahren. Erst stößt er auf eisiges Schweigen, allmählich aber interessieren sich Mia (19) und seine Cousine Grace (15) für sein Anliegen. Die Wahrheit erweist sich als vielschichtig…
Was das Buch interessant macht, ist der Einblick in eine andere Welt, die durch rigorose Vorstellungen gekennzeichnet ist und nichts vom easy American way of life wissen will. Familienbande, Drogenkrieg, Dutertes – oft willkommen geheißener – Wahnsinn sorgen für ein differenziertes Hintergrundbild, und auch wenn manches erzählerisch eher naiv ist, so lohnt sich letztendlich die Lektüre, weil wir lernen, wie kompliziert (und auch schön) das Leben unter schwierigen Umständen sein kann.
pp. 366 | 5. Klasse