Eragon
Natürlich merkt man stellenweise, dass Paolini diesen ersten Band der Inheritance-Trilogie (der dritte lässt noch auf sich warten) schon als Fünfzehnjähriger zu schreiben begonnen hat. Da holpert es sprachlich an allen Ecken und Enden, da sind keine vertrauten Versatzstücke ausgelassen, da merk ...
Natürlich merkt man stellenweise, dass Paolini diesen ersten Band der Inheritance-Trilogie (der dritte lässt noch auf sich warten) schon als Fünfzehnjähriger zu schreiben begonnen hat. Da holpert es sprachlich an allen Ecken und Enden, da sind keine vertrauten Versatzstücke ausgelassen, da merkt man: Hier schreibt einer, der selbst sehr viele Fantasy-Romane gelesen hat.
Und dennoch funktioniert's! Paolini hat eine handfeste Sekundärwelt mit unterschiedlichen Geografien, mit unterschiedlichen Wesen und mit glaubhaften Objekten der Begierde konstruiert, so als ob Tolkien und Joseph Campbell gemeinsam einen Kurs abgehalten hätten, in dem er der Lieblingsschüler war.
Eragons schlichtes Leben ist zu Ende, als er einen geheimnisvollen blauen Stein findet, der sich als Drachenei entpuppt, aus dem sein Drache Saphira schlüpft. Kein Wunder, dass sie alsbald von finsteren Mächten verfolgt werden und mühselig quer durch ihre Welt (unwirtlich, unwirtlich!) fliehen müssen.
Das wird tatsächlich von Kapitel zu Kapitel spannender, und als Leser von Hunderten von Fantasy-Romanen konnte ich mich – trotz der Fertigmischung – nicht dem Bann des Buches entziehen, auch wenn es weder sonderlich originell, noch sonderlich gut geschrieben ist. Aber es ergibt eine gefällige Mischung, die vor allem bei Jugendlichen sehr gut ankommt, die nicht nur der Verfilmung von Fangmeier (der zB. bei den "A Series of Unfortunate Events" oder bei "Master and Commander" für die 'visual effects' verantwortlich zeichnet) entgegen harren, sondern die auch hoffentlich auf die Drachen-Romane der Altmeisterin Anne McCaffrey zurückgreifen. Immerhin sagte sie über "Eragon": I want more! Wir können uns vorsichtig anschließen.