die jugendlichen Heldinnen und Helden, das geteilte, aus vielen kleinen Ordnungsgebieten bestehende Königreich, der böse König, der zerrissene Sohn, die Widerstandskämpferin mit Mut zum Unerwarteten, die bösen Verhinderer und die rauen, aber gutherzigen Helfer.

Orïsha war einmal ein Königreich, in dem Magie neben Realität herrschte, bis der böse König den Genozid anordnete. Von nun an sind die magie-affinen Menschen der Verfolgung ausgesetzt. Hauptheldin Zélie beweist Mut und Eigenständigkeit; als sie durch Zufall mit ihrem Bruder Tzain die Prinzessin Amari rettet, beginnt eine Odyssee durchs Land, deren Ziel es ist, mit drei Artefakten eine Magie-Wiederbelebungszeremonie durchzuführen. Verfolgt werden sie von Prinz Inan, der, sehr zu seinem Verdruss, unterwegs draufkommt, dass auch er ‚maggot‘-Züge in sich trägt. Loyal zum Vater, verliebt in Zélie, trägt er an einem schweren Los.

Die Reise nach Jimeta und zum Heiligen Tempel verläuft wie eine Achterbahn: Verrat, unerwartete Hilfe, knappes Entkommen, überraschende Gefangennahme – alles da! Zélie ist eine sympathische Protagonistin in einer gut ausgestalteten Fantasy-Welt. Das Tempo ist hoch, die Sprache für einen Erstling sehr gelungen. Hinzu kommt als Subtext: Jahrelang hat man uns verfolgt und getötet, jetzt erheben wir uns dagegen – wie die Afroamerikaner, die sich das Morden durch die Polizei nicht mehr bieten lassen wollen.

Man darf sich auf die Fortsetzung freuen.

pp. 525 | 5. Klasse