Children of Anguish and Anarchy
Autor ADEYEMI, Tomi
Verlag Henry Holt and Company 2024
Die Fangemeinde ist ‘conflicted’. Dies ist der dritte Band der Orïsha-Saga (s. Archiv) um die Protagonistin Zélie, einst mächtige Zauberin, nun gefangen auf einem Schiff von Baldyr, dem Anführer der Skulls, einer gewalttätigen Spezies im Fantasy-Reich.
Er will sich der Kräfte Zélies (“a girl with the blood of the sun”) und eines noch unbekannten Mädchens bedienen, um ein Gott zu werden.
Mit von der Partie sind natürlich ihr Bruder Tzain und der einst feindliche Regent (und heimlich geliebte) Inan und seine Schwester Amari. Das Mädchen wird gefunden, es ist Mae’e aus dem Land New Ga?a. Während die beiden Mädchen versuchen, Baldyrs Gottwerdung zum Zeitpunkt des Blutmondes zu verhindern, macht sich Inan auf nach Orïsha, um seine eigenen Leute mit den zauberkräftigen Wesen, den Maji, zu versöhnen sodass sie gemeinsam gegen die Skulls kämpfen werden.
Welche Opfer dabei gebracht werden müssen, zeigt sich im Verlauf einer Handlung, in der nach Herzenslust gemetzelt wird. Die ersten hundert Seiten sind einem gegenseitigen Abschlachten auf einem Schiff gewidmet, der Rest erfolgt großflächiger und nicht minder blutrünstig, bleibt aber in vielen Wiederholungen ziemlich schal.
Begleitet wird all das von zwei Komponenten: Die Heldin erzittert andauernd, wird sentimental, hat Vorahnungen; die Mitkämpfer/innen scheitern nicht zuletzt daran, dass sie immer alles besser wissen.
Wer klassische Sword&Sorcery (z. B. Conan, Fafhrd and the Gray Mouser) kennt, kann sich über so viel Gefühlsduselei nur wundern. Dass das ewige Abschlachten ermüdend wirkt, macht das Buch, das mehr als „Aufsetzung“ denn als Fortsetzung wirkt, auch nicht gerade besser. Schade, denn der erste Band war fulminant.
pp. 358 (Fantasy, 5./6. Klasse)