Cameron (12) hat vor zwei Jahren seine Eltern verloren. Sie und die Großmutter, bei der Cameron nun lebt, haben stets die Igbo-Tradition aufrechterhalten, und sie haben auch die Tradition als Bewahrer „des Buches“ bewahrt, das nun von Großmutter am Dachboden versteckt wurde. Als Camerons Freund Zion und seine Freundin Aliyah eines Tages bei ihm übernachten, schleichen sie in die Dachkammer, öffnen das Buch – und damit auch ein Portal ins verborgene Königreich Chidani.

Dort spielt sich das übliche Fantasy-Szenario ab. Die böse Amina will ihre Schwester, Königin Ramala, entthronen und beide Welten verbinden. Die Kinder sind als Vorreiter im Kampf gefordert und müssen drei Objekte suchen; da nehmen auch Götter teil, und das macht die Sache nicht einfacher. Es dauert und dauert, bis sich Cameron in seine Rolle fügt, sehr viele 12jährige Irrationalitäten begleiten den Lesefluss.

Als Fantasy ist das inhaltlich passable Handwerksware, als Roman kommt das Ganze aber unglaublich hölzern und unausgegoren daher.

Das sollen die Kinder sich am Dachboden etwa ruhig verhalten, aber die verwendeten Verba suggerieren anderes: Zion screams, stammers, whimpers, yells. Überhaupt: Sehr viel wird in diesem Roman gescreamt, man fühlt sich an die „Kunst“ Brezinas erinnert.

Hoffen wir, dass die sich abzeichnende Fortsetzung besser ausfällt.

pp. 307 | 5. Klasse