Amari and the Night Brothers
Autor ALSTON, B. B.
Verlag Egmont 2021
Naja, mag man sich am Anfang denken: Ein bissl MiB, ein bissl Rowling, viel Jessica Townsend (s. Archiv) – been there.
Dann aber entwickelt die Geschichte doch ihren eigenen Charme, und man darf sich bereits auf Fortsetzungen freuen.
Amari Peters, Afro-American, mit Stipendium in einer angesehenen Schule, wird dort aber gemobbt, nicht zuletzt, weil sie aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Außerdem steht sie im Schatten des älteren Bruders Quinton, der das Liebkind von so vielen Menschen war und nun verschwunden ist. Amari hat eine Mission: ihn wiederfinden.
Als sie ein Sommerstipendium bekommt, von dem die Mutter glaubt, es sei in einem Elite-Camp, landet sie dort, wo Quinto auch war: im Bureau of Supernatural Affairs.
Auch dort ist sie Außenseiterin – wegen ihrer Talente, wegen ihrer Herkunft. Aber Amari beißt sich durch, gegen Tussi-Mädchen und missgünstige Lehrer. Nach bewährtem Muster muss sie Prüfungen bestehen, nach bewährtem Muster findet sie einen Freund und viele Feindinnen, nach bewährtem Muster lernt sie eine Vielzahl von interessanten Charakteren kennen, darunter den Oberbösewicht Moreau. Mehr will ich nicht verraten, aber schön langsam lernen wir Amari schätzen, auch wenn manches zu sehr dem ein oder anderen Fantasyklischee entspricht und geübte Leser/innen es schon vorausahnen.
Dennoch: Das ist mit Erfindungsreichtum und Lockerheit geschrieben, man freut sich ja fast, wenn man da und dort Vorbilder erkennt. Und man darf neugierig auf Band zwei hoffen.
pp. 375 | 5. Klasse