Wonderstruck

Selznick hat nach seinem “Hugo Cabret” (s. Archiv) einen neuen (und noch schwereren) Band vorgelegt, der aus einer Miaschung aus herkömmlicher Prosa und ‘graphic novel’ besteht. Und es sind natürlich die Bilder, die verzaubern und unglaublich “filmisch” (zahlreiche close-ups) sind. Dabei kommt e ...

Selznick hat nach seinem “Hugo Cabret” (s. Archiv) einen neuen (und noch schwereren) Band vorgelegt, der aus einer Miaschung aus herkömmlicher Prosa und ‘graphic novel’ besteht. Und es sind natürlich die Bilder, die verzaubern und unglaublich “filmisch” (zahlreiche close-ups) sind. Dabei kommt es nicht so sehr auf die eher konventionelle Handlung an: Ben, ein Junge, der in den 70er-Jahren aus Minnesota nach New York wegrennt, ist auf der Suche nach seinem Vater. Nach dem Tod seiner Mutter hat er ein Buch mit dem Titel “Wonderstruck” gefunden und versucht nun über eine Buchhandlung in NY seinen Vater aufzuspüren.

Parallel dazu lesen wir die Geschichte eines tauben Mädchens aus Hoboken, New Jersey, das 1923 von zu Hause wegläuft. Und diese Geschichte wird ausschließlich in Bildern erzählt – aber, wie gesagt, in was für Bildern. Genial.

Klar, dass die beiden Handlungen zusammengeführt werden und Selznick mehr als nur Weglauf-Geschichten geschrieben hat. Da ist viel von Taubheit, Museen, Tieren etc. die Rede – und eine umfangreiche Bibliographie lädt zum Weiterlesen ein.

Wobei ich gestehen muss, dass ich mir stellenweise beim Prosatext leichter getan habe, weil das halt meine Art zu lesen ist; bei den Bildern musste ich ab und zu zurückblättern, damit ich nicht den Faden verliere, aber – gesetzt den Fall – man würde die Bildergeschichte nicht lesen, so wären es schon alleine diese leuchtenden Bleistiftzeichnungen wert, den Band immer wieder zur Hand zu nehmen.

Außergewöhnlich!

Scholastic 2011; pp. 640

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
03.11.2011
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/familie/detail/wonderstruck.html
Kostenpflichtig
nein