"Shawn, 16 und von allen Tuff gerufen, muss miterleben, wie sein älterer Bruder Dillon bei einem Motorradausflug durchs Gelände durch einen Selbstschussapparat getötet wird. Er verlässt Mutter (meist betrunken) und Stiefgeschwister, um einerseits den Mörder seines Bruders ausfindig zu machen, andererseits seinen Vater Penrose Leppo aufzusuchen (den er noch nie gesehen hat), der einen Winzigladen betreibt. Bei seinen Unternehmungen auf eigene Faust merkt er bald, dass die Gegend, in der sein Bruder getötet wurde, auch für ihn gefährlich wird. Erst als ihm sein Vater, von dem bald nicht sicher ist, ob er's wirklich ist, bei seinen Nachforschungen hilft, kommt mehr Bewegung in die Sache. Bald merkt auch der Leser/die Leserin, dass hier nicht nur Drogen (sehr am Rande) mitspielen, sondern dass ein Selbstfindungsroman mit allen Versatzstücken flott, aber mechanisch vorgelegt wird.
Springer hat den Schock, die heilsame Vatersuche, das Mädchen, das Sympathie zeigt, die Mutter, die sich gehen lässt, die Unsicherheit, den Zorn, die Wut, die Liebesfähigkeit eines Jugendlichen zu einem trinkbaren, aber insgesamt eher unaufregenden Cocktail gemixt. Wer Hintons "Tex" gelesen hat und vielleicht nach etwas Ähnlichem fragt, der wird mit diesem Buch zufrieden sein; wer wenig Zeit fürs Lesen hat und trotzdem eine Buchbesprechung abliefern sollte, der wird mit diesem Buch auch zufrieden sein. Wer schon eine Hand voll YANs gelesen hat, der muss sich nicht unbedingt mit diesem Buch aufhalten."