The End

Das ist also der letzte Band der Serie – doppelt so lange wie der erste und mit einem "Book the Last" von 13 Seiten versehen. Die Zwillinge landen mit Count Olaf nach einem Sturm auf einer Insel, auf der letztendlich alles angeschwemmt wird. Olaf möchte sie Olaf-Land nennen und König sein, aber ...

Das ist also der letzte Band der Serie – doppelt so lange wie der erste und mit einem "Book the Last" von 13 Seiten versehen. Die Zwillinge landen mit Count Olaf nach einem Sturm auf einer Insel, auf der letztendlich alles angeschwemmt wird. Olaf möchte sie Olaf-Land nennen und König sein, aber es lebt schon eine Kolonie von Menschen dort, die einem Facilitator namens Ishmael ("call me Ish") gehorchen, gehorchen in dem Sinn, als sie seine Vorschläge, vor allem nach dem Genuss von Cordial (einem Rauchgetränk), willig annehmen.

Bald ist von Meuterei die Rede, und die Geschichte wird zusätzlich dadurch kompliziert, dass Ishmael nicht der ist, der er zu sein vorgibt, dass eine hochschwangere Kit Snicket angeschwemmt wird, dass die Incredibly Deadly Viper eingreifen muss, dass das tödliche Medusoid Mycelium freigesetzt wird und dass die Baudelaire Eltern, die ebenfalls einmal angeschwemmt waren, für das Gegengift gesorgt haben – kurzum, dass die Geschichte verzwickter und verzwackter wird und auch die handelnden Figuren (selbst Olaf!) sich der durchlebten Wirklichkeiten nicht mehr sicher sind. Das Ende ist offen, viele Fragen bleiben absolut unbeantwortet, und auch hartgesottene Fans werden wohl noch eine Weile zu tun haben, um die Series of Unfortunate Events ordentlich miteinander zu vernetzen und entsprechende 'cross-references' zu erstellen. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass Fragen beantwortet werden, die nicht gestellt wurden. Und das hängt damit zusammen – und so beginnt auch das Buch – dass wir uns einer ungeheuren Erzählzwiebel gegenüber sehen. Wie eben Ishmael die Aufzeichnungen, die im Arboretum liegen, Klaus gegenüber zu erklären sucht: "People have been writing stories in this book since the first castaways washed up on the island, and all the stories are connected in one way or another. If you ask one question, it will lead you to another, and another, and another. It's like peeling an onion." (218)

Daniel Handler hat jedenfalls als Lemony Snicket der Jugendliteratur eine Riesen-Erzählzwiebel beschert, die immer absurdere Formen angenommen hat. Viele haben ihn mit Vergnügen begleitet, einige haben die zunehmende Entwicklung ins Groteske nicht immer mitvollziehen wollen. Wie auch immer das Urteil ausfällt (und nicht wenige Leser/innen halten den 13. Band für besonders gelungen): " A Series of Unfortunate Events" gehört zu den großen Serien der Jugendliteratur der Gegenwart.

Wer noch mehr wissen will: www.lemonysnicket.com hält noch ein interessantes Sammelsurium bereit.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.11.2006
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/familie/detail/the-end.html
Kostenpflichtig
nein