Was für ein schöner Titel ("And miles to go before I sleep…) – und was für ein durchschnittliches Buch (immer an "Stargirl" gemessen…).

Will Tuppence, 'freshman', führt ein ziemlich normales Leben. Er wird von seiner kleinen Schwester genervt, geht skateboarden und hängt mit seinen Freunden, Mi-Su und BT, herum. Eines Tage sieht er, wie Mi-Su und BT einander küssen – und von da an entwickelt er die Obsession, Mi-Su zu küssen. Plötzlich erscheint ihm BT nicht mehr als der wahre Freund, plötzlich merkt er, dass es verdammt wenige Gelegenheiten gibt, Mi-Su zu küssen. Aber ist BT wirklich der eigentliche Gegner? Noch dazu, wo er gerade seinen Ruhm auskosten muss, weil er Dead Man's Hill mit dem Skateboard bewältigt hat.

Es gibt aber auch eine andere Seite Wills: Er interessiert sich echt und ehrlich für die Naturwissenschaften. Als er hört, dass auch Protonen nicht unzerstörbar sind, packt ihn die Verzweiflung. Doch dann holt ihn die eigentliche Wirklichkeit wieder ein: Seine Schwester Tabby hat einen Unfall, weil sie BTs Großtat nachgeahmt hat; plötzlich muss Will über sich und seine Familie nachdenken.

Ja, das ist nicht schlecht geschrieben, dazu ist Spinelli zu sehr Profi. Aber diese Familienbesinnung wirkt für uns vielleicht doch etwas dick aufgetragen, die unterschiedlichen Aspekte von Wills Persönlichkeit bleiben allerdings zu unverbunden, Mi-Su ist vielleicht eine Spur zu vernünftig…

Aber Spinelli-Fans wird das nicht abhalten. Und ganz ehrlich: Man könnte Schlechteres lesen.