My Sister Jodie

Es ist immer wieder ein Vergnügen, eine neue Wilson zu lesen. Nicht so sehr, weil unsereins von den Problemen bewegt wird, mit denen ihre Protagonistinnen und Protagonisten zu tun haben, sondern weil in ihren Romane interessante und liebenswerte Charaktere gezeigt werden.
Diesmal sind es die el ...

Es ist immer wieder ein Vergnügen, eine neue Wilson zu lesen. Nicht so sehr, weil unsereins von den Problemen bewegt wird, mit denen ihre Protagonistinnen und Protagonisten zu tun haben, sondern weil in ihren Romane interessante und liebenswerte Charaktere gezeigt werden.

Diesmal sind es die elfjährige Pearl (Pearly Girly), die ihre ein paar Jahre ältere Schwester Jodie anbetet. Pearl ist ein schüchternes, belesenes, hilfsbereites Mädchen; Jodie ist wild und cool, zieht die Buben- und Männerblicke auf sich und kann sich nur schwer einordnen.

Als die Eltern Arbeit in einem Internat annehmen (der Vater als Hausmeister, die Mutter als Köchin), landen alle vier in einer gottverlassenen Gegend, in der ein baufälliges Internatsgebäude steht, das an 'gothic houses' gemahnt. Der Gärtner entpuppt sich als Direktor, die Besitzerin, seine Frau, als einschüchternd und unnahbar, nicht zuletzt, weil sie im Rollstuhl sitzt.

Pearl und Jodie erkämpfen sich ihre Plätze, lernen allerhand skurrile Charaktere kennen, weil das Internat vor allem jene Kinder nimmt, die woanders ausgeschult wurden.

Die Geschichte geht also so einigermaßen angenehm und unterhaltsam dahin, bis ein tragisches Ereignis Pearls Leben entscheidend verändert; diesem Ereignis verdanken wir auch den Rückblick, der uns hier vorliegt – die Geschichte von Kindheiten zwischen Unbeschwertheit, Selbstfindung und Trauer.

Wie immer lesenswert!

Doubleday 2008

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.05.2008
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/familie/detail/my-sister-jodie.html
Kostenpflichtig
nein