Wie schon bei "Girls Out Late" (1999) von mir prophezeit - Wilson wird sich der Fortsetzung ihrer 'Trilogie' nicht entziehen können. "Girls in Tears" (Gründe dafür gibt es genug) ist also der vierte Band, der sich mit den 14-jährigen Freundinnen Ellie, Magda und Nadine beschäftigt. Ellie ist - etwas wackelig - mit Russell liiert, Magda zur Zeit mit dem Verlust ihres Haustiers beschäftigt, und Nadine drängt es überhaupt in die Welt hinaus: Sie hat einen - angeblich coolen - Typen per E-Mail kennen gelernt.
Dazu kommt, dass Ellies Vater und ihre Stiefmutter, die plötzlich sehr erfolgreich ist, eine Ehekrise durchmachen. All das und die Tatsache, dass auch Russell, als typischer Mann, nicht mit Ellies Erfolgen umgehen kann und deswegen Trost sucht, machen das Leben auch nicht gerade leichter.
Wir, die Leser/-innen, haben daher jede Menge Gelegenheit, Freuden-, Zornes-, Wehmuts- und andere Tränen mitzuverfolgen. Wilson beweist nach wie vor ihr gutes Gespür für ihre Teenage-Heldinnen, bietet gute Identifikationsliteratur mit Seriencharakter und wird hoffentlich noch weitere Bände in der Girls-Reihe schreiben. Dabei ist sie, wie ja nicht anders zu erwarten, umsichtiger und differenzierter als so manche Serienbuch-Autorin, sodass sie selbst von den Lehrerinnen und Lehrern wohl gelitten ist und ihre Bücher deren stamp of approval haben. Womit wir ja nun alle rundum zufrieden sein können...