A Summer of Kings
Auch wenn manches vielleicht nicht ganz plausibel ist in dieser Geschichte einer New Yorker Familie, die einen schwarzen Jungen für ein paar Wochen aufnimmt, so hat mich das Buch von Anfang an gefangen genommen und ich habe es ohne abzusetzen gelesen.
Esther ist 14 und lebt mit ihren Eltern (Va ...
Auch wenn manches vielleicht nicht ganz plausibel ist in dieser Geschichte einer New Yorker Familie, die einen schwarzen Jungen für ein paar Wochen aufnimmt, so hat mich das Buch von Anfang an gefangen genommen und ich habe es ohne abzusetzen gelesen.
Esther ist 14 und lebt mit ihren Eltern (Vater ist Regisseur) und ihren zwei Geschwistern (beide für endlos talentiert gehalten) in einem riesigen Haus. Esther gilt als die Unfähige, zu der eigentlich niemand außer ihr Kindheitsfreund Pip hält, und auch der droht sie zurückzulassen, zumal sich Esther plötzlich für den 18jährigen King-Roy interessiert, der angeklagt ist, einen Weißen getötet zu haben.
Wir schreiben das Jahr 1963, und die beginnende Freundschaft zwischen Esther und King-Roy ist ziemlich vielen Anfechtungen ausgesetzt, noch dazu, wo King-Roy lieber nach Harlem ziehen möchte, weil ihn Malcolm Xs Ideen mehr faszinieren als die Strategie der Gewaltlosigkeit von Martin Luther King.
Zwischen Selbstfindung, Auseinandersetzung mit ihrer Familie, Zuneigung zu King-Roy und dem Kampf mit dem 'ugly duckling'-Image erlebt Esther einen Sommer, der ihr zeigt, wo ihre Talente sind und worauf es ankommt: im Einklang mit seinen Überzeugungen zu handeln. Neben dem Problem des Rassismus reden wir ganz einfach von Zivilcourage – und das zeigt der Roman in allen möglichen Situationen. Nolan hat dabei auf platte Lösungen verzichtet, hat keine Liebesgeschichte hineingepresst, wo die gesellschaftliche Wirklichkeit sie auch nicht zuließe. Sie hat aber sicher ein packendes Buch geschrieben, das seine Botschaft nicht vor sich herträgt, aber dennoch so sehr berührt, dass man sich weder der sympathischen Protagonistin und der Leidenschaft, die sie für ihre Sache entwickelt, noch dem moralischen Anliegen entziehen kann.
Jugendliteratur mit klarer Botschaft vom Besten!
Harcourt, Inc. 2006