The Swifts
Autor LINCOLN, Beth
Verlag Puffin 2023
Gebt jedem Buch eine Chance von 50 Seiten, sagte ich immer zu meinen Schülerinnen und Schülern. Guter Ratschlag, aber bei diesem ist es notwendig, 100 Seiten zu veranschlagen.
Es dauert ziemlich lange, bis das Familientreffen der Swifts in die Gänge kommt und bis wir die Protagonistin, Shenanigan, kennengelernt haben. Die Swifts, die sich versammeln, um, wie immer, den Schatz des Großonkels Vile zu suchen, zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Name aussagekräftig ist, eine Nomen est Omen-Familie sozusagen. Da kommt Shenanigan natürlich nicht so gut an, aber sie hofft doch, dass sie sein werden kann, was sie eben ist.
Da passiert etwas Unvorhergesehenes: Auf das Familienoberhaupt, Arch-Aunt Schadenfreude, wird ein Anschlag verübt. Zuerst sieht es so aus, als sei sie die Treppe hinuntergestürzt, aber Shenanigan weiß bald: Es war Mord. Mit ihrer Schwester Phenomena (eine Naturwissenschafterin im Werden) versucht sie, das Rätsel zu lösen, braucht aber letztendlich mehr Unterstützung, da sich die mysteriösen Vorfälle häufen und auch der selbsternannte Detektiv Pamplemousse scheitert.
Lincoln, an Agatha Christie geschult, serviert uns zahlreiche Tatverdächtige, und viele davon sind äußerst skurrile Charaktere. Genau genommen sind nicht nur die Bösen skurril, auch die Guten sind es, und wer der Oberschurke ist, stellt sich erst in einem dramatischen Finale heraus. Unterhaltsam, wenn man sich durch den Anfangserzählberg durchgefressen hat. Eine Fortsetzung ist in Sicht.
pp. 450 (Abenteuer, Krimi; 4./5. Klasse)