The Supreme Lie
Autor McCAUGHREAN, Geraldine
Verlag Usborne 2021
McCaughrean, erfolgreiche Jugendbuch-Autorin (s. Archiv), hat diesmal einen Öko-Thriller geschrieben, der um 1928 im fiktiven Staat Afalia angesiedelt ist.
Afalai wird von einer gewissen Madame Suprema, die stets verschleiert und autoritär auftritt, regiert. Ihr zur Seite steht der Senat, kaum zur Seite stehen ihr unterwürfiger Mann Timor, die Köchin und die Magd Gloria (15). Der Reichtum Afalias basiert auf den Besteck-Fabriken, die in Praesto City angesiedelt sind, während sich der arme Norden mit Holzverarbeitung durchschlagen muss.
Nun hat es bereits seit Wochen geregnet, und Madame Suprema flieht aus der Stadt, weil sie nichts zur Katastrophen-Abwehr beitragen kann und will. Um die Ruhe einigermaßen aufrecht erhalten zu können, überredet Timor das Dienstmädchen Gloria, die Rolle der Madame einzunehmen. Die findet sich nicht nur in einem Intrigenspiel mit Kindern als Geiseln und Plänen, einen Damm im Norden zu zerbomben, wieder, sondern sie nimmt auch Anteil an Einzelschicksalen. Ein Oberschurke (ich will ihn hier nicht verraten) und eine orbanisierte Presse versuchen, alle Wohltaten zu durchkreuzen, aber Gloria gibt nicht auf, reist sogar in den Norden…
McCaughrean erzählt mit sicherer Hand, und auch wenn das Buch ein bisschen lang geraten ist, so bleibt doch der Spannungsbogen erhalten. Und wer hätte gedacht, dass sogar ein wahrer Kern die Geschichte unterfüttert. McCaughrean jedenfalls meint, sie hätte Spaß beim Erfinden einer Welt gehabt; den Spaß kann man teilen.
pp. 411