Rowling baut auf eine Tradition von animierten Spielzeugfiguren auf – von ETA Hoffmann über Andersen, von Dickens bis hin zu Toy Story. Aber ihr Abenteuer lässt die durchaus vertraute Toy Story-Landschaft hinter sich; wir begleiten sie durch die bizarre und oftmals bedrohliche Landschaft von Land of the Lost, und zwar dergestalt, dass man das Buch in einer Sitzung lesen muss.

Jack (7) und seine alleinerziehende Mutter finden sich in einer neuen Familie wieder. Aber Jacks Stiefschwester Holly (11) ist mit der Situation äußerst unzufrieden, und in einem Wutanfall wirft sie am Weihnachtsabend Jacks Lieblingsstofftier, Dur Pig (DP), aus dem Fenster auf die Autobahn. Jack ist untröstlich, ein schnell gekauftes Christmas Pig (CP) macht ihn nur noch wütender. Aber in der Nacht beginnt CP zu reden und bietet Jack an, mit ihm DP zu suchen. Und so landen sie im Land of the Lost; in den Orten Mislaid, Bother-It’s-Gone und der City of the Missed (nach einer Reise durch The Wastes of the Unlamented) suchen sie nach DP, verfolgt vom Loser, der letztendlich alle verlorenen Gegenstände fressen will. Ein lebendiger Mensch wäre da ein Höhepunkt. Jack und CP erfahren viel Unterstützung, vom verlorenen Gedicht, dem verlorenen Kompass, der verlorenen Hoffnung etc. Sie erfahren aber auch viel Gegnerschaft durch alle möglichen Vasallen des Losers. Im Endeffekt muss Jack überlegen, wo seine Loyalitäten liegen.

Das Buch beweist auf ziemlich wundersame Weise, dass Rowling eine exzellente Erzählerin ist, die ausgezeichnet auf der Gefühlstastatur spielen kann. Kurzum, sie liefert eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, Loyalität, Mut und Durchhaltevermögen, ohne dabei didaktisch zu wirken. Empfohlen für alle Altersstufen.

pp. 312 | 4. Klasse+