The Amazing Maurice and his Educated Rodents
Ich stehe ja der Discworld einigermaßen reserviert gegenüber, gehöre keineswegs zu den aficionados, muss aber gleich vorneweg gestehen, dass ich dieses Buch mit großem Vergnügen gelesen habe, wobei die Tatsache, dass es Teil der Discworld ist, überhaupt keine Rolle spielt. Pratchett hat vielmehr ...
Ich stehe ja der Discworld einigermaßen reserviert gegenüber, gehöre keineswegs zu den aficionados, muss aber gleich vorneweg gestehen, dass ich dieses Buch mit großem Vergnügen gelesen habe, wobei die Tatsache, dass es Teil der Discworld ist, überhaupt keine Rolle spielt. Pratchett hat vielmehr eine unterhaltsame Abwandlung des Rattenfänger-Themas geschrieben und es ein bisschen mit anderen Märchen und eigenem Erfindungsreichtum vermischt.
Maurice, ein Kater von Welt, hat eine Gruppe von Ratten um sich geschart, die allesamt sprechbegabt und (fast so) intelligent wie er selbst sind. Weiters hat er Keith engagiert (a stupid-looking boy), der sich aufs Flötenspielen versteht und sich sodann einen großen Geldbeschaffungsschwindel ausgedacht: In jeder Stadt verdingt sich Keith als Rattenfänger, und seine Gruppe intelligenter Ratten zieht nach dem Abkassieren mit ihm wieder ab; Maurice selbst erhofft sich dabei eine hübsche Summe für seine Altersvorsorge - und es geht auch alles gut, bis die Truppe nach Bad Blintz gelangt. Dort treibt das Böse schlechthin sein Unwesen, und die dortigen Rattenfänger haben schon ihr eigenes Abkassier-System. Mit der widerwilligen Hilfe der Bürgermeistertochter Malicia machen sich Maurice, Keith und die Ratten (allen voran der clevere Darktan) daran, dieses Böse ausfindig zu machen und zu vernichten: Es ist dies ein Rattenkönig wie aus einem erstklassigen B-Movie, und bis es zu Verhandlungen zwischen Ratten und Einwohnern kommen kann, sind zahlreiche Abenteuer zu bestehen.
Pratchett tobt sich mit seinem Witz und seinem Erzähltalent aus, und in der Tat gibt es viele unterhaltsame Stellen, etwa wenn Maurice seine Tricks plant oder wenn die Ratten sich als die intelligentere Spezies erweisen. Außerdem baut sich einiges an Spannung auf, und nur der eine oder andere Kunstgriff garantiert ein fast märchenhaftes Ende. Die Carnegie Medal hat sich Pratchett jedenfalls zu Recht mit diesem Jugendbuch erschrieben, das wegen der nicht immer einfachen Sprache erst in die 5. Klasse oder in die Hände von deklarierten Pratchett-Fans gehört.