Aber siehe da, es war gar nicht so schlimm. Shore gelingt es nämlich, das durchaus schon oft strapazierte Thema des Mädchens, das seinen eigenen Weg geht, erstaunlich gut umzusetzen.

Maren (17) ist eine scheue Schülerin, und nach dem Tod ihres Bruders, eines Soccer-Stars, igelt sie sich noch mehr ein; ihre Kontakte beschränken sich auf den schwulen Freund Andy und auf die Mitglieder der Schülerzeitung, für die sie fotografiert. Und sie fotografiert exzellent.

Da taucht Vince Novak auf, ebenfalls Soccer-Star. Maren macht von ihm so ausgezeichnete Fotos, dass diese sogar bundesweit abgedruckt werden. Mren beobachtet scharf, merkt sogar Novaks ‚perfect little flaws‘, verweigert aber anfänglich persönlichen Kontakt. Doch Vince ist von ihr fasziniert, und auch sie findet zusehends Gefallen an ihm.

Im Prinzip prallen hier zwei Welten aufeinander, aber Shore zeigt sehr schön, dass dies nicht das Aus einer Beziehung bedeutet. Und Maren hält trotz alledem an ihren Zielen fest, ungeachtet des elterlichen Widerstandes. Warum das nicht in einem ordentlichen Jugendbuchverlag erschienen ist, ist mir ein Rätsel.

pp. 248 | 5. Klasse