Ophelia After All
Autor MARIE, Racquel
Verlag Macmillan 2022
Als meine Tochter 13 war, war sie für ein Jahr der „Sunset Island“-Serie (Cherie Bennett) verfallen; ich las damals ein Buch aus der Serie, kannte mich nicht wirklich aus, bekam aber mit, dass unglaublich viel geredet, intrigiert, umarmt und geküsst wurde.
Meist ging es um Jungen, die damals ‚dishy‘ genannt wurden.
Die Zeiten haben sich geändert: Nun wird unglaublich viel geredet, intrigiert, umarmt und geküsst, aber dabei wird brav auf Diversität geachtet. Das Problem, wer mit wem zur Prom Night geht, bleibt allerdings bestehen. (Kein Wunder, dass man da gerne Horrorfilme ansiedelt.)
Im Zentrum steht Ophelia (17, Wurzeln in Kuba), die sich für Blumen, vor allem Rosen, interessiert und angeblich auch in Buben (ganz allgemein) vernarrt ist. (Buamanarrisch, wie man hierzulande sagt). Doch dann fokussiert sich ihr Interesse auf Talia (puertorikanischer Abstammung). Fühlt sie sich doch mehr zu Mädchen hingezogen? Und wie viele Missverständnisse bei Beziehungen sind überhaupt möglich?
Diese Hin und Her passiert in Gesellschaft solider Nebencharaktere: Agatha (schwarz, fashionista), Lidsay (weiß und beliebt), Sammi (pakistanischer Hintergrund), Wesley (korenaisch-amerikanisch) und Zaq (schwarz).
Mag sein, dass dies für meine Altersstufe nicht die geeignete Lektüre ist, aber Jugendliche müssten dem Buch durchaus wohlwollend gegenüberstehen.
Ich habe immerhin gelernt: Wir sind schon bei LGBTQIAP+.
pp. 335 | 6. Klasse