heaven.
In den "66 Young Adult Novels" habe ich bereits Johnsons "Toning the Sweep" besprochen, das durch seine klare, täuschend einfache Sprache und Struktur aufgefallen ist. Im vorliegenden Band geht es um das Problem Adoption, und man möchte meinen, das Thema sei so weit ausgereizt, dass nu ...
In den "66 Young Adult Novels" habe ich bereits Johnsons "Toning the Sweep" besprochen, das durch seine klare, täuschend einfache Sprache und Struktur aufgefallen ist. Im vorliegenden Band geht es um das Problem Adoption, und man möchte meinen, das Thema sei so weit ausgereizt, dass nur etwas Banales herauskommen kann. Aber Johnson versteht es wiederum, Schwermut und Lebensfreude mit ein paar Bildern, ein paar Vignetten, ein paar scheinbar unbedeutenden Erlebnissen darzustellen, und diese eigenartige Mischung verleiht ihrem kleinen Ort Heaven, nicht unweit von Amish country, eine fast mythische Dimension.
Als die vierzehnjährige Marley erfährt, dass sie adoptiert ist und der vazierende Uncle Jack ihr richtiger Vater, erlebt sie Täuschung (ihr 'Bruder' vergewissert sich gleich, ob er nicht auch getäuscht worden ist), durchlebt sie Enttäuschung, fängt allmählich an, sich mit dem eigenen Schicksal, aber auch den anderen auszusöhnen. All das passiert ohne große Gesten (wie auch in einem Ort, in dem der kleine Alltag vorherrscht), übt aber auf die Leser/-innen einen eigenen Zauber aus.
Für jene Schüler/-innen, die es verstehen, auf Zwischentöne zu achten und ein bisschen zwischen den Zeilen zu lesen.