Rees, Autorin von "Witch Child" und "Sorceress", hat mit dem vorliegenden Buch gleichsam eine Fingerübung für ihre späteren Erfolge geliefert. Der 13-jährige Josh beginnt nach dem Tod seiner Großmutter die Dachkammer auszuräumen und findet dabei immer wieder Spuren von seinem Onkels Patrick, der – so wird jedenfalls kolportiert – starb, als er 13 war. Josh, der sich wie sein Onkel u.a. für UFOs und Comics interessiert, stößt über ein Computerspiel (AlienState 3) auf viel Vertrautes. Mit der etwas älteren Katherine spielt er nicht nur das Spiel, er liest auch die Aufzeichnungen seiner Mutter (summer.doc), die jenen Sommer aus den 50ern rekonstruiert, in dem Patrick verschwand.
Allmählich kommen alle Beteiligten dem Geheimnis auf die Spur und erfahren, was mit Patrick, der an einer Form des Autismus (Asperger's Syndrome) litt, wirklich passiert ist.
Rees hat alle Versatzstücke, die zu so einem Roman gehören, ordentlich zusammengefügt: die sterbende Großmutter, die Josh und Patrick verwechselt; der Großvater, der einsame Entscheidungen trifft; die Dachkammer voller Geheimnisse; das Computerspiel, das Hinweise gibt; die Mutter, die sich über eine Episode der Vergangenheit Klarheit verschaffen will.
Das ist nicht sonderlich genial, aber immerhin solide; und was als Bonus hinzukommt, ist ein Eindruck davon, wie eine Kindheit in den 50ern aussah: beengt und voll ungekannt-aufregender Abenteuer zugleich.