Dies ist der erste vom mittlerweile neun Jugendbüchern, die in irgendeiner Form die ITC-Welt bemühen und den Computer, insbesondere das Internet, in einer zentralen Rolle haben.

Jonah (15) ist seit ewig mit Jen befreundet, so sehr befreundet, dass sie eigentlich nur mehr Jonah-and-Jen genannt werden; wieder liegt ein langer gemeinsamer Sommer vor ihnen, und als Jonah sich ausmalt, dass sie andauernd gemeinsam auftreten werden (müssen), wird ihm etwas mulmig. Daher beginnt er Chatrooms aufzusuchen und dort mit Mädchen zu flirten; im virtuellen Raum, so sagt er sich, wird man wohl untreu sein dürfen. Von all den Mädchen, mit denen er chattet, hat es ihm Nicole besonders angetan. Als sie erst ihr Bild schickt und sie sich als Traum in Blond erweist, ist Jonah völlig hinüber. Und eines Tages taucht sie selbst auf. Sie erweist sich nicht nur als ausgesprochen schön, sie ist auch fast eine Klette, die nicht mehr von Jonah lassen will. Die Konfrontation mit Jen ist natürlich unvermeidlich; aber Nicole himmelt Jen an, ist auch zu seiner Familie so liebenswürdig, dass Jonah den unerklärlichen Vorfällen und seltsamen Unfällen wenig Bedeutung beimisst. Spät erst beginnt er Nicoles Vergangenheit zu überprüfen - fast zu spät, wie man meinen möchte.

Cray hat ein Talent für flotte Reißer, die Sprache ist locker und leicht, die Geschichte ziemlich spannend. Auch wenn man, als geeichte/r Kinogeher/-in etwa weiß, wie sich die Geschichte entwickeln könnte, auch wenn sie ein paar wirklich altbekannte Techniken der Spannungsliteratur enthält, so ist dies doch eine gelungene Erzählung, die bei jenen Jugendlichen, die nicht unbedingt lesefreudig sind, ebenfalls gut ankommt. Noch dazu winken als weitere Verlockung die Folgebände.