Countdown
Autor WILES, Deborah
Verlag Scholastic 2013 (1st: 2010)
Sie sehen sich das Cover an und denken sich vielleicht – wie scheußlich! In Wirklichkeit passt es bestens zum Roman, denn der spielt zu Beginn der 60er Jahre, noch genauer während der Kuba-Krise.
Und was wir hier sehen, ist die simple amerikanische Art, wie bei einem Atombombenabwurf zu reagieren ist: duck and cover.
Wiles hat ihre Geschichte mit unglaublich viel authentischem (Bild)Material angereichert, sodass sich das Buch nicht nur als unterhaltsamer Früh-Teenie-Roman, sondern auch als Zeitdokument liest, das einen immer wieder ungläubig den Kopf schütteln lässt.
Franny Chapman (11) wächst also in den muffigen und angstbesetzen frühen 60ern heran, sagt Ma’am zu ihrer Mutter, Sir zu ihrem Vater – und erlebt die üblichen Mädchenfeindschaften und das erste Zuneigungserzittern. Überschattet wird das alles von der Angst vor der Bombe, den bösen Kommunisten und den gefährlichen Kubanern. Letztendlich wissen wir ja als Leser/innen: Alles noch einmal halbwegs gut gegangen.
Franny wirkt – gerade im Kontext der vielen ‚footage‘ - äußerst authentisch; was Wunder, dass sich Wiles dieses Konzept der ‚documentary novel‘ nicht so leicht nehmen lässt, und somit ist „Coundown“ bloß der erste Band ihrer Sixties Trilogy. (Der zweite Band, „Revolution“, ist bereits im Juni 2014 erschienen.)
pp. 377
5. Klasse