Bergdorf Blondes
Die Protagonistinnen dieses "fluffs", der als seichte Chick-lit klassifiziert werden kann, sind so um die 24, aber ich habe das Buch dennoch nicht in den Newsletter getan, sondern bei den YANs eingereiht, weil es mir immerhin von einer Gruppe begeisterter 14/15-Jähriger empfohlen wurde. Erzählt ...
Die Protagonistinnen dieses "fluffs", der als seichte Chick-lit klassifiziert werden kann, sind so um die 24, aber ich habe das Buch dennoch nicht in den Newsletter getan, sondern bei den YANs eingereiht, weil es mir immerhin von einer Gruppe begeisterter 14/15-Jähriger empfohlen wurde. Erzählt wird das "anstrengende" Leben einer Gruppe von Park Avenue Princesses, unter ihnen die schöne und natürlich immens reiche Julie Bergdorf (die aus ihren eigenen Läden stiehlt); die Ich-Erzählerin, ebenfalls reich und schön, arbeitet immerhin (ab und zu an einem Artikel für "American Vogue", so wie Plum Sykes selbst), aber leider kommen immer irgendwelche Shopping-Events dazwischen, wenn nicht gerade ein Mann (am besten A.T.M. = a rich boyfriend aufwärts) dazwischen kommt. Alle sind auf jeden Fall très chic, très beyond, natürlich ana (=anorexic=thin=perfection) und sehr, sehr besorgt um Schuhwerk, Handtaschen, Frisur und den richtigen Tisch im richtigen Lokal.
Plum Sykes entwickelt dabei eine ganz witzig-verworrene Geschichte, die England (the countryside), New York und Paris (nebst ein paar anderen schicken Plätzen, die mit PJs=private jets bequem zu erreichen sind) elegant verbindet.
Was das Buch über die Heftlromane hinaushebt, ist die ironische Distanz, mit der letztendlich erzählt wird – oder ist es nur mein Leseinstinkt, der sich weigert, auch nur eine Zeile ernst zu nehmen? Nein, Sykes ironisiert heftig – und das merken (hoffentlich) auch die Girls, die das Buch verschlingen.
Tatsache ist, dass diese Art von Chick-lit, für die wir uns u.a. bei Candace Bushnell verbeugen dürfen, im Moment très gefragt ist und man sich daher ruhigen Gewissens so etwas vergönnen kann – immer mit der Ausrede, man müsse nachlesen, was es momentan mit populärer Literatur so auf sich habe.
Und noch etwas ist Sykes (zur Zeit zumindest) hoch anzurechnen. Sie hat ihrem Erfolgsbuch keine Fortsetzung folgen lassen, obwohl die detaillierte Darstellung der großen Shopping-Leere und allem, was dazu gehört, sicher genug Stoff böte.