Durch Zufall hört er bei einem Arztgespräch mit, wo der Arzt seiner Mutter mitteilt, dass in 5 Monaten die Welt, so wie Mint sie kennt, enden wird. Mint schließt daraus, dass er sterben wird, und macht eine bescheidene To-do-Liste. Sex mit Michelle Malloy aus seiner Schule, einen neuen Freund für best-bud Amir (der hat Asperger) finden, der wegen seiner pakistanischen Herkunft tagtäglich rassistischen Bemerkungen ausgesetzt ist, und seinen Vater aus dem Krieg zurückholen.
Dass alles nicht so kommt, wie Dylan glaubt, ist klar, und wir wissen das (leider) oft früher als er – obwohl man lange Zeit glauben kann, es handelt sich um ein weiteres Bald-stirbst-du-Jugendbuch.
So vorhersehbar und bisweilen vom erhobenen Zeigefinger durchweht der Roman ist, so vergnüglich und gewissermaßen herzerwärmend ist er zu lesen. „When Mr Dog Bites“ reiht sich einerseits in die Liste der Romane über Jugendliche mit Tick/Krankheit/Sonderbedarf (von Gantos bis Haddon) ein, andererseits hat er mit Dylan eine ganz eigene Stimme; wie der mit sich und der Sprache rauft, wie ihm auch bei Kleinigkeiten sein Tourette Syndrom alle guten Vorsätze über den Haufen wirft, ist – bei aller persönlichen Tragik – natürlich unterhaltsam zu lesen, zumal Dylan ein überaus ehrlicher und sympathischer und auf seine Weise sehr gebildeter Junge ist. Außer „Motherless Brooklyn“ habe ich noch kein Buch gelesen, in dem Tourette so klar vorkommt. Und vor die Wahl gestellt (sorry Lethem), würde ich „When Mr Dog Bites“ lesen.
P.S. Danke an Werner Delanoy für den Tipp.