Mit diesem Band bringt Gantos die Joey Pigza-Trilogie zu einem würdigen Abschluss! Zur Erinnerung: Joey ist ein hyperaktives Kind, seine zerstrittenen Eltern sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie Joey helfen könnten; nur die kettenrauchende Großmutter ist sein Halt – und neuerdings gibt es noch einen Fixpunkt in seinem Leben: die religiöse Familie Lapp. Joey wird von seiner Mutter zu Mrs Lapp gesteckt, denn 'homeschooling' soll für ihn eine Art Therapie werden. Mrs Lapp erhofft sich einen Begleiter für ihre blinde – und äußerst schwierige – Tochter Olivia. Das klappt natürlich nicht so, wie sich Mrs Lapp das vorstellt, auch wenn sie von Joey täglich erstklassige Antworten auf ihr dahingesungenes "What would Jesus do?" erhält.
Joey hat mit vielen Problemen zu kämpfen: Seine Mutter interessiert sich offensichtlich nicht mehr für ihn, sondern für einen Fotografen namens Booth; Joeys Vater ist in einer Phase, wo er glaubt, die Familie wieder kitten zu müssen; und Großmutter Pigza fühlt sich dem Tod nahe; ihr letzter Wunsch ist, dass Joey mit jemandem Freundschaft schließt. Wer soll da herhalten, wenn nicht Olivia?
So turbulent, witzig und unterhaltsam das Buch ist, so traurig ist es auch. Gantos hat es wieder geschafft, eine wohl abgewogene Mischung herzustellen, und meines Erachtens übertrifft er mit diesem Buch zumindest den Vorgänger, wenn nicht gar beide Bände. Joeys Logik ist in allem, was er tut, verblüffend treffsicher, seine Wertung der Dinge für seine Umwelt zwar nicht immer verständlich, für uns Leser/-innen aber schon. Und so ist es wieder ein Vergnügen unseren Helden bis zu dem Punkt zu begleiten, wo er nicht nur fragt: "What would Joey do?", sondern wo er auch Antworten auf die Frage gibt.