Jamie ist in die eigenwillige und aufregende Caro verliebt; seine Schwester warnt ihn, dass sie Probleme verursacht: von der Schule ausgeschlossen, weil sie ein Verhältnis mit dem Zeichenlehrer hatte, politisch aktiv (mit RAF-Affinität), unberechenbar. Jamie verliebt sich trotzdem, und Caro zeigt Interesse an ihm. Was er nicht weiß, ist, dass Caro auch ein Verhältnis mit Jamies älterem Bruder Rob, einem ehemaligen Soldaten, hat. Rob ist zurück aus Afghanistan, sein Bein zerschossen, psychisch angeknackst. Rob ist die reine Macho-Welt, Jamie ist der empfindsame Junge. Caro spielt mit beiden, denn sie hat ihre eigenen Ziele. Wir wissen von Anfang an, dass Rob tot ist, aber was eigentlich alles vorgefallen ist, das erzählt uns dieses Buch, das sich, hat man erst einmal Tritt gefunden, nicht nur spannend liest, sondern auch ein gelungenes Psychogramm halb-kaputter Leben ist. Rees hat einiges hineinverpackt in dieses Buch: das klassische Beziehungs-Dreieck, Drogen, Sex, Alkohol. Kriegsnarben und inkompetente Eltern. Hilflosigkeit und Haltlosigkeit. Dennoch kommt das nicht als reißbrettartig, sondern durchaus glaubwürdig daher, spannend nicht zuletzt durch die drei Erzählperspektiven. Wir können neugierig sein, in welche Richtung Rees weitergehen wird.

Bloomsbury 2012; pp. 288