The Road of the Dead

Zugegeben – keine große Literatur, in der wir ein Problem um das andere entdecken können, das es sich zu diskutieren lohnt. Und keine unproblematische Literatur – denn die Grenze zur Verherrlichung der Selbstjustiz ist ziemlich dünn. Und zu gefällig nach Heftl-Vorgaben konstruiert – mit dem Held ...

Zugegeben – keine große Literatur, in der wir ein Problem um das andere entdecken können, das es sich zu diskutieren lohnt. Und keine unproblematische Literatur – denn die Grenze zur Verherrlichung der Selbstjustiz ist ziemlich dünn. Und zu gefällig nach Heftl-Vorgaben konstruiert – mit dem Helden /den Helden am Boden, aber wie beim Wrestling stehen sie plötzlich voller Kraft wieder auf um in die nächste Runde zu gehen. All diese Vorbehalte, sofern sie jemand als solche bezeichnen möchte, treffen zu; dennoch: "The Road of the Dead" ist schlichtweg ein durch und durch spannendes Buch, ein Reißer, der von der ersten bis zur letzten Seite funktioniert.

Die Schwester von Ruben und Cole Ford wurde in einer abgelegenen Gegend in Dartmoor tot aufgefunden – vergewaltigt, geschlagen, erwürgt. Und Ruben (14) hat in seinen Träumen mitangesehen, dass es der "tote Mann" war.

Die Bürokratie beginnt ihres Amtes zu walten – aber die Familie der toten Rachel will nur den Leichnam zurück um das Mädchen begraben zu können; Rache würde nichts ändern. Es wird trotzdem ein groß angelegtes Racheepos daraus, denn Ruben und sein Bruder Cole (17) machen sich auf vor Ort zu recherchieren. Beide Brüder haben ihre seltsamen Talente, nicht zuletzt deshalb, weil sie "half-breeds" (half-gypsies) sind: Ruben spürt Dinge, hat Visionen; Cole ist die elementare Gewalt, weil es ihm egal ist, ob er lebt oder stirbt. Und obwohl sie von zahlreichen Lokal-Schurken, einem korrupten Polizisten und dem gefährlichen Mastermind hinter all den Vorgängen (Henry Quentin) zu vertreiben gesucht werden, beschließen sie sich mit einer Gruppe von Roma, die dort campiert, der Auseinandersetzung zu stellen.

Wie gesagt, eine filmreife Action-Story; aber wer das Buch gelesen hat, der versucht es dann vielleicht mit Brooks' etwas subtilerem "Martyn Pig" und hantelt sich später auch zu Büchern mit mehr Hirnsubstanz weiter; zumindest ist das keine unübliche Lesesozialisation, also warum sollte es nicht genauso in der Fremdsprache funktionieren? Spannend funktionieren!

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.06.2006
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/aussenseiter/detail/the-road-of-the-dead.html
Kostenpflichtig
nein