I'm Alice (I think).

Es dauert ein bisschen, bis man sich mit der 15jährigen Alice anfreunden kann. Aber von der kanadischen Autorin Juby liegt mittlerweile der dritte Band (Alice MacLeod, Realist at Last) vor, sodass man genug Zeit dafür hat. Alice lebt in Smithers (einem Kaff in BC) und ist davon peinlich berührt. ...

Es dauert ein bisschen, bis man sich mit der 15jährigen Alice anfreunden kann. Aber von der kanadischen Autorin Juby liegt mittlerweile der dritte Band (Alice MacLeod, Realist at Last) vor, sodass man genug Zeit dafür hat. Alice lebt in Smithers (einem Kaff in BC) und ist davon peinlich berührt. (Auch als sie ihre Frisur neu stylt, merkt man ihr in der Stadt die Herkunft an.) Peinlich berührt ist sie immer wieder auch von ihren Eltern (Mutter Alt-Hippie, Vater eher erfolgloser Autor). Noch dazu leidet sie an "a serious case of outcastitis." Alice wirkt nach außen wie die totale Verliererin, aber wir werden dafür durch eine Vielzahl von witzigen, scharfzüngigen Kommentaren und durch eine fulminante Beobachtungsgabe entschädigt. Die Lakonie und der Witz, mit denen sie eine Kussszene und eine halbherzige Intimität beschreibt, heben das Buch deutlich von der üblichen Mädchen-Tagebuch-Literatur ab. Und die Ironie dem Therapeuten-Gerede (und dem eher ineffizienten Therapeuten Death Lord) gegenüber ist ebenfalls sehr unterhaltsam. Das ist nun nicht immer einfach und gefällig zu lesen, aber jene Mädchen in einer fünften Klasse, die sich durch alles Mögliche genervt finden, sollten in Alice eine kongeniale Partnerin entdecken können. Nicht zuletzt deshalb wurde sie von jugendlichen Leserinnen zu einer der populärsten Serienheldinnen gewählt.

HarperCollins 2004

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.11.2007
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/aussenseiter/detail/im-alice-i-think.html
Kostenpflichtig
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