I, Coriander

Corinander ist sechs und wir schreiben das Jahr 1649. Ihr Vater ist ein reicher Kaufmann in London, ihre Mutter stammt, wie sich später herausstellt, aus dem Feenreich. Als Corianders Mutter stirbt (weil die böse Stiefmutter deren Schatten will), verheiratet sich Thomas Hobie, ihr Vater, neu, we ...

Corinander ist sechs und wir schreiben das Jahr 1649. Ihr Vater ist ein reicher Kaufmann in London, ihre Mutter stammt, wie sich später herausstellt, aus dem Feenreich. Als Corianders Mutter stirbt (weil die böse Stiefmutter deren Schatten will), verheiratet sich Thomas Hobie, ihr Vater, neu, weil er füchten muss, unter Cromwell sonst verfolgt zu werden. Die Muster-Puritanerin, die er ehelicht, ist in Wahrheit eine Schurkin, die mit einem Prediger gemeinsame Sache macht. Thomas Hobie muss fliehen, Coriander wird von ihrer Stiefmutter in einen Kasten gesperrt, überlebt aber, weil sie ins Feenreich entflieht. Nach Jahren kehrt sie zurück und allmählich wenden sich die Dinge wieder zum Besseren.

All das wird recht ansprechend erzählt, birgt auch eine gewisse Spannung in sich (Wie lange werden die heuchlerisch Bösen triumphieren?), ist aber doch eine etwas seltsame Mischung aus historischem Roman und Märchenerzählung. Mir haben jedenfalls die historischen Aspekte besser gefallen und es ist fast schade, dass Gardner, die ja entsprechend recherchiert haben muss, nicht mehr von diesem Wissen einfließen lassen wollte. Aber auch wenn ich sage, der Roman ist weder Fisch noch Fleisch, so denken die Kinder offensichtlich anders, denn „I, Coriander“ erhielt 2005 den Nestl Children’s Book Prize (Gold Award) – und das ist immerhin ein Award, der von den jugendlichen Leserinnen und Lesern vergeben wird.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.08.2006
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/aussenseiter/detail/i-coriander.html
Kostenpflichtig
nein