Der dreizehnjährige Theodore Boone hat von seinen Anwaltseltern die Neugier für juristische Fälle geerbt, aber ihn zieht es zum Strafrecht, während seine Eltern mehr die biederen Anwaltsjobs erledigen. Und da ist auch noch der in Ungnade gefallene Anwaltsonkel Ike, auf dessen Hilfe Theo angewiesen sein wird. Bislang hat er ja nur seine Mitschüler/innen in Rechtsfragen beraten, aber nun, da zum ersten Mal ein Mordprozess in der Stadt abgewickelt wird, findet sich Theo in einer schwierigen Situation wieder. Der Angeklagte wird des Mordes an seiner Frau beschuldigt - und es gibt einen Augenzeugen, der aber, weil ein illegaler Einwanderer, nicht aussagen will. Theo hat sein Wort gegeben, ihn nicht zu verraten; aber kann er es ertragen, dass ein Mörder freigesprochen werden wird? Routiniert (und mit einigen Leerläufen) schreibt Grisham über diesen Konflikt, über Gerichtsszenen, über die Verhandlungen. Das alles ist ein bisschen simpel gehalten (und wird auch in den derzeit zwei Fortsetzungen nicht komplexer), aber offensichtlich gibt es ein Publikum, das den Serienhelden sympathisch findet. Wer weiß, wie viele künftige Anwälte ihre Karriere indirekt Theodore Boone verdanken werden.

Hodder&Stoughton 2010; pp. pp. 263