"20 recognitions werden auf der ersten Seite aufgelistet, die bekannteste davon ist wohl Newbury Honor Book 1991; solchermaßen eingeleitet war ich natürlich gespannt auf die Lektüre.
Nunmehr bin ich zufrieden und enttäuscht zugleich. Enttäuscht, weil ich mir wohl doch mehr als weiblichen Seemannsgarn erwartet habe, zufrieden, weil es sich durchaus anregend las.
Die Ausgangslage ist vielversprechend. "Not every thirteen-year-old is accused of murder, brought to trial and found guilty..."; dies widerfährt Charlotte, die auf der Seahawk von England nach Amerika fährt. Die Familien, die mitfahren hätten sollen, hatten abgesagt, und Charlotte muss mit einer meuternden Crew und einem Schweinehund von Kapitän vorliebnehmen. Nach mehreren Zwischenfällen wird sie als Mister Doyle auf offener See angeheuert...
Es liest sich wirklich spannend, aber dennoch konnte ich das Gefühl nicht loswerden, dass AVI mehr aus obenerwähnter Konstellation hätte machen können; zu sehr drängt sich Festgeschriebenes (der grausame Kapitän, der treue Schwarze etc.) in den Vordergrund; andererseits - was soll's? Das Buch will ja nur zwei Stunden unterhalten und nicht in die Literaturgeschichte eingehen."