Diesmal haben wir ja ziemlich lange auf ein neues Abenteuer der Baudelaire-Kinder warten müssen, dafür ist das Buch aber auch doppelt so umfangreich wie zB der erste Band jener langmächtigen Erzählung, in der der schurkische Graf Olaf versucht, den drei Waisenkindern ihr Vermögen abzugaunern. Band 9 hat Violet und Klaus in rasender Geschwindigkeit Mortmain Mountains hinunterholpern sehen, während das Baby Sunny von Olaf entführt wurde.
Olaf und seine Truppe campieren auf der Bergesspitze, Sunny verrichtet Sklavendienste für sie, Klaus und Violet treffen auf eine höchst sonderbare Truppe von Snow Scouts, unter denen sich auch ein tot geglaubter Quagmire findet. Fest wird an der Rettung Sunnys gearbeitet, ebenso an der Entschlüsselung von V.F.D., zwei sinistre Figuren (Brandstifter) tauchen bei Olaf auf und verbreiten noch mehr Schrecken etc. etc.
Genug davon, Neueinsteiger/-innen werden sich etwas schwer tun bei der Geschichte, aber alle, die Snickets Bücher bisher verfolgt haben, werden erneut Vergnügen daran finden. Sunnys Babysprache wird immer polyglotter, die Anspielungen werden immer vertrackter, so dass auch Erwachsene eine eigene Leseebene finden können. Da taucht indirekt Robert Frost auf, C. M. Kornbluth (SF Fans vertraut) und Swinburne werden bemüht und die übliche Definitionsmasche (schwierige Wörter werden auf skurrile Weise erklärt) ist noch ausgefeilter als vorher.
Ich – und die vielen Leser/-innen, die sich das Buch bei mir ausborgen, - können nur hoffen, dass wir nicht wieder so lange auf den nächsten Band warten müssen.