Keine Frage - Coppard ist Meisterin der Titelgebung, und wer nicht ihre anderen Bücher (etwa die Tagebuch-Trilogie, vgl. das neue MYW 5) kennt, der wird sicherlich schon wegen des Titels neugierig auf das Buch. Leider ist dies auch schon der originellste Teil, denn die Geschichte selbst braucht doch einige Zeit, bis sie auf Touren kommt; und dann ist sie eine dieser Schulgeschichten, die zeigt, wie abenteuerlich doch das Heranwachsen in gesicherter Schulumgebung sein kann - fünf Freunde sozusagen für die 90er.
King Arthur's ist eine sauteure Schule, geleitet von einem gütigen Direktor und seiner Newage-Frau, einer einstmals berühmten Schauspielerin. Das schrullige Paar wird unterstützt von vorwiegend schrulligen, meist aber sehr gut aussehenden Lehrerinnen und Lehrern.
Die Kinder, eine internationale Mischung (der afrikanische Prinz, der natürlich eine Schlange mitbringt, aber auch das working-class girl, deren Eltern in der Lotterie gewonnen haben), sind natürlich unternehmungslustig, erfinderisch, kompetent, selbstbewusst und lösen das Problem, das bei finanziellen Transaktionen durch den Finanzverwalter der Schule auftaucht, im Vorübergehen. Alles in allem ist das Buch also eine typische Schulgeschichte im vermögenden Privatschulsektor. Wer derlei sucht, wird mit Coppards Buch ein einigermaßen kurzweiliges Mosaiksteinchen finden. Wen dies nicht reizt, der hat zumindest einen seltsamen Titel kennen gelernt.