Am Anfang war doch alles ein bisschen verwirrend, denn wir befinden uns in einer fremden Welt. (Schon allein das Cover signalisiert diese Verwirrung.) Und dann wird das Buch zu einem atemberaubenden 'rollercoaster ride', sodass man keine Zeit für anderes findet und einfach zu Ende lesen muss.

Willkommen in Todd Hewitts Welt, in der jeder die Gedanken eines jeden hören kann (The Noise). Jeder? Nicht jede auch? Ja, jeder, denn Todd kommt aus Prentisstown, einer Stadt, in der nur Männer leben. Tod ist der letzte Junge und mit seinen dreizehn Jahren nur noch ein paar Wochen vom Mann-Sein entfernt, als er plötzlich fliehen muss, denn er hat Stille entdeckt. Die Stille ist, wie sich später herausstellt, ein Mädchen namens Viola. Mit ihr beginnt er eine aberwitzige Flucht, verfolgt nicht nur vom Prediger Aaron, nicht nur von einer Posse, sondern, wie sich bald erweist, von einer ganzen Armee. Mit sich führt er ein Messer und ein Buch, das seiner Mutter gehörte, das er aber, weil er kaum lesen kann, nicht sonderlich beachtet. Sein Ziel ist Haven, denn er hofft, dort ein Mittel gegen den Noise zu finden.

Unterwegs wird er argwöhnisch beobachtet, denn niemand mag Leute aus Prentisstown, der frauenlosen Stadt. (Warum es keine Frauen dort gibt, sei hier nicht verraten, das Rätsel wird aber aufgelöst.) So hat es Todd, der in gefährlichen Situationen immer wieder sein Messer nicht gebraucht, ziemlich schwer voranzukommen; und die Armee rückt immer näher.

Wie gesagt, das ist ganz unglaublich spannend geschrieben und für jugendliche Leser/innen vielleicht deswegen ein bisschen schwierig, weil sie erst Tritt fassen müssen. Auch ist die Erzählung ein bisschen komplexer als hier skizziert, auch ein bisschen berührender (da kommt zB ein äußerst sympathischer Hund vor), aber jede Lesemühe, die man u.U. auf sich nehmen muss, wird reichlich belohnt. Und das wirklich Gute ist: Dies ist bloß der erste Band: In der Chaos Walking-Serie wartet noch mehr auf uns. (Leider erst im Mai 2009.)

Empfehlenswert!