The Invention of Hugo Cabret

Als Isabella ein Türschloss knackt, fragt sie Hugo, wo sie das gelernt habe – und sie antwortet: Aus Büchern!
Hier ist so ein Buch, aus dem sich vieles lernen lässt. Selznick hat einen Wälzer geschrieben, nein gezeichnet, nein geschrieben. Die Sache ist die: 158 Bilder, in bester Kino-Manier, m ...

Als Isabella ein Türschloss knackt, fragt sie Hugo, wo sie das gelernt habe – und sie antwortet: Aus Büchern!

Hier ist so ein Buch, aus dem sich vieles lernen lässt. Selznick hat einen Wälzer geschrieben, nein gezeichnet, nein geschrieben. Die Sache ist die: 158 Bilder, in bester Kino-Manier, mit Close-ups und Zooms, wechseln sich mit der Geschichte, die erzählt wird, ab. Der Schauplatz ist Paris, das Jahr 1931. Der 12-jährige Hugo Cabret sorgt dafür, dass die Uhren eines Bahnhofs pünktlich laufen – er tut dies heimlich, denn sein Trunkenbold-Onkel, der ihn nach dem Tod des Vaters (eines genialen Uhrmachers) als Lehrling beschäftigt, ist verschwunden. Hugo muss, um überleben zu können, mitunter stehlen; gleichzeitig braucht er Material, um an dem Automaten, den er aus dem Feuer, der das Museum vernichtet und seinen Vater verschlungen hat, arbeiten zu können. So stiehlt er also auch von dem alten Mann, der am Bahnhof Spielzeug verkauft, wird von ihm erwischt, lernt seine Ziehtochter Isabelle kennen – und erhält nach vielen Komplikationen die Gelegenheit, weiter an seinem Automaten, von dem er sich eine Botschaft des Vaters erhofft, zu arbeiten.

Das wäre schon Geschichte genug – aber nein: Es stellt sich heraus, dass der alte Mann der einst berühmte Filmemacher George Mliès ist, der nichts mehr von seinen Filmen (er hat ungefähr 500 gedreht/produziert) wissen will. Aber der Enthusiasmus der Kinder und die Unterstützung zweier Filmenthusiasten führen dann doch zur Wiederentdeckung eines frühen Genies des Kinos.

Das ist nicht nur als Geschichte gut erzählt, das ist auch durch die Erzählform äußerst interessant. Manche Teile der Geschichte erzählen sich wie ein Stummfilm – und so zwischendurch finden wir auch Mliès-Bilder oder die berühmte Uhr-Szene mit Harold Lloyd. Selznick ist damit ein aufregendes Experiment geglückt, und ich prophezeie dem Buch Sammler- und Kultstatus (daher habe ich mir auch rechtzeitig eine signierte Erstausgabe gesichert). Empfehlenswert!

Scholastic 2007

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.05.2007
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/abenteuer/detail/the-invention-of-hugo-cabret.html
Kostenpflichtig
nein