Valentine, Autorin des erfolgreichen Buches “Finding Violet Park” (s. Archiv), hat mit diesem Roman einen Thriller vorgelegt, in dem es um Identität geht.

Ein Teenager auf der Flucht wird von Sozialarbeitern als Cassiel Roadnight identifiziert, der vor zwei Jahren verschwunden ist. Der Erzähler weiß zwar, dass er nicht Cassiel ist, aber er lässt sich in die neue Identität treiben und wundert sich, dass Schwester, Bruder, Mutter ihn als den lang verlorenen Bruder/Sohn akzeptieren. Das ist ein gewagtes Spiel, doch eines Tages trifft er auf einen ehemaligen Mitschüler, der behauptet, er weiß ganz einfach, dass er nicht Cassiel ist – weil er es nicht sein kann.

Warum dem so ist und wie sich die Geschichte auflöst, wird klarerweise nicht verraten. Verraten wird aber, dass es sich um ein flott zu lesendes Buch handelt, das auch den notorischen Nichtlesern gefallen müsste. Valentine geht grad in rechtem Ausmaß mit den Problemen des Protagonisten und unserem “willing suspension of disbelief” um, sodass ein paar Stunden vergnüglicher Lektüre garantiert sind.

HarperCollins 2010; pp. 285