The Book without Words

Nach seinem Erfolg mit "Crispin. The Cross of Lead", das im 14. Jahrhundert spielte, entführt uns Avi diesmal ins England des 11. Jahrhunderts. Der Alchemist Thorsten fühlt sein Ende nahen und will mithilfe des Buches ohne Worte, das er einst dem Mönch Wilfrid gestohlen hat, und mithilfe von vie ...

Nach seinem Erfolg mit "Crispin. The Cross of Lead", das im 14. Jahrhundert spielte, entführt uns Avi diesmal ins England des 11. Jahrhunderts. Der Alchemist Thorsten fühlt sein Ende nahen und will mithilfe des Buches ohne Worte, das er einst dem Mönch Wilfrid gestohlen hat, und mithilfe von vier Zaubersteinen seinen Lebenszyklus aufs Neue beginnen. Dazu braucht er das Leben seines Dienstmädchens, der dreizehnjährigen Sybil. Schon hat er den ersten Stein verschluckt und liegt wie tot da, aber das gehört zur Zeremonie. Inzwischen interessieren sich auch andere für Meister Thorsten. Der Rabe Odo, sein treuer Weggefährte, hofft auf Gold als Vermächtnis; und auch die örtliche Apothekerin und der örtliche Büttel wollen an das angeblich von Thorsten hergestellte Gold und schicken deswegen zwei Jungen um das Haus auszuspionieren. Gleichzeitig taucht der Mönch wieder auf, der das Buch, das nur von jemand Grünäugigem gelesen werden kann, wieder an die heilige Elfleda zurückerstatten will.

Es beginnt nunmehr ein Tanz um Gold und Gier, ein Kampf um Zeit, ein Kampf um Leben und Überleben. Das hat mitunter seine witzigen Momente, vorwiegend strahlt das Buch allerdings eine eigentümliche Düsterkeit und Naivität aus, die es offensichtlich für Kinder besonders interessant macht, die aber auch an Erwachsenen nicht spurlos vorüber geht. Ein bisschen viel Repetition wird einem mitunter zugemutet, dennoch ist es insgesamt einfach eine hübsche Geschichte aus finsteren Zeiten. Was es m. E. nicht ist: eine mittelalterliche Fabel, obwohl der Untertitel das verspricht. Bloß weil ein Rabe redet, haben wir noch keine Fabel; aber letztendlich ist die Etikettierung auch nebensächlich, solange die Geschichte einen in den Bann ziehen kann. Avi ist natürlich kein Pullman, aber schlägt sich mit seinen Erzählungen recht wacker, wie man unter www.avi-writer.com immer noch leicht nachprüfen kann.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2005
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/yan-young-adult-novels/abenteuer/detail/the-book-without-words.html
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